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Ingress

Ingress-LogoSchwefelgeruch und eine meterhohe Dampfwolke hängen über der heißen Quelle des Wiesbadener Kochbrunnens, aus dem leise plätschernd ein Wasser sprudelt, dem heilende Kräfte zugeschrieben werden. Ein paar Touristen trauen sich, einen Schluck des Kochbrunnenwassers zu trinken. Der ganze Platz ist in unwirklich leuchtendes Blau getaucht, gleißende Funken steigen in den Himmel hinauf, die Luft scheint elektrisch geladen. Über dem Brunnen spannt sich ein riesiges Portal auf, um das im Abstand von einigen Metern merkwürdige Maschinen platziert sind, die unsichtbar mit dem Mittelpunkt verbunden zu sein scheinen. Ich stellte mich so dicht wie möglich neben eins dieser Resonatoren genannten Geräte - und drücke „Feuer”.

Eine Art elektromagnetische Pulswelle rollt mächtig über die Resonatoren weg, entreißt ihnen einen Teil ihrer Energie und ebbt dann langsam ab. Gleichzeitig spüre ich ein Zittern, das ähnlich einem leichten Stromschlag über die Finger in meinen Körper kriecht. Das Portal ist mit Energieschilden geschützt, die einen Teil der abgefeuerten Pulsenergie auf mich zurückgeworfen haben. Da meine internen Energiespeicher voll aufgeladen sind, macht mir das fast nichts aus. Ich feuere weitere Pulswellen (XMPs) aus unterschiedlichen Richtungen ab, bis die blauen Resonatoren nach und nach den Geist aufgeben. Nachdem ich auf diese Weise alle acht Resonatoren deaktiviert habe, erlischt das blaue Leuchten, und der Weg zur Übernahme des Portals ist frei.

Ich hacke mich mit meinem Smartphone in das nun aschgraue Portal ein und platziere meinerseits einige Resonatoren, die ich mit meiner Ausrüstung herumtrage. Sofort beginnt das Portal grün zu strahlen. Ein weiterer Sieg der Enlightened-Fraktion im Kampf gegen die Resistance, die jeglichen Kontakt mit den Außerirdischen, den Shapers verhindern will. Dabei sollte das extraterrestrische Wissen doch der ganzen Erdbevölkerung zugute kommen, weil wir alle viel von diesen weit entwickelten Geschöpfen lernen können. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg.

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Mediacenter on a Stick: OpenElec, XBMC, Spotimc

Als Follow-Up auf meinen Blogpost "Spotify unter Ubuntu mit Android fernsteuern" möchte ich wie angekündigt im Folgenden aufschreiben, wie mein aktuelles "Wohnzimmer-Setup" aussieht. Damit kann ich Musik und Filme nicht nur von meinem lokalen Home-Server streamen, sondern Musik eben auch über Spotify, und ich kann alles mit meinem Android-Handy bequem von der Couch aus fernsteuern. Zwar ist die Bedienung wahrscheinlich weniger elegant als bei mancher kommerziellen Lösung, dafür sind aber die Möglichkeiten dank Open Source weitaus weniger eingeschränkt.

Meine Voraussetzungen: Ich besitze ein Netbook - ein Medion Akoya E1210 von Aldi, nahezu baugleich mit dem MSI Wind U100 - und hatte es schon häufig neben den großen Fernseher im Wohnzimmer gestellt, um darauf Filme aus der Mediathek oder von Platte anzusehen. Auf dem Netbook läuft ein aktuelles Ubuntu, allerdings boote ich dieses in letzter Zeit kaum noch. Deshalb habe ich mich nach einer passenden Media-Lösung umgesehen. Da das Netbook nur einen VGA-Ausgang besitzt, habe ich den TV über ein VGA-zu-VGA-Kabel angeschlossen.

XBMC

Screenshot XBMC

Um die Wiedergabe von Medieninhalten auf dem großen TV zu vereinfachen, habe ich irgendwann das Paket xbmc (und xbmc-standalone) installiert. XBMC hieß früher Xbox Media Center und entstand als Open Source-Projekt genau für diesen Anwendungsfall: ein Mediacenter für eine (ausrangierte) Microsoft Xbox der ersten Generation.

Mittlerweile lässt sich XBMC auf einer Vielzahl von Hardware-Plattformen einsetzen, auf dem letzten LinuxTag konnte ich sogar eine Variante für den Raspberry Pi-Minicomputer bewundern. Die Hardware-Anforderungen sind also erfüllbar, mein Netbook mit einem 1,6 GHz Intel Atom-Prozessor, integriertem Intel GMA 950-Grafikchip und nur 1 GB RAM reicht für die meisten Anwendungsfälle aus. Mag sein, das sehr anspruchsvolle HD-Filme mein Setup in die Knie zwingen - in diese Verlegenheit kam ich aber bislang nicht.

Für XBMC existieren recht hübsche grafische Oberflächen, wie man sie von Mediacentern kennt. Im eigenen WLAN lässt sich XBMC sogar über einen anderen PC via Browser oder übers (Android-)Smartphone bequem von der Couch aus fernbedienen. Dazu später mehr.

Von meinem Ubuntu-Desktop aus ließ sich XBMC ganz einfach als Programm starten und erkannte die Auflösung des Fernsehers automatisch korrekt. Meinen Heimserver mit Videos und Musik konnte ich ebenso wie andere Add-Ons (YouTube, Mediathek, Soundcloud) einfach verbinden und nutzen. Die Standalone-Variante von XBMC, die ohne Ubuntu-Desktop als Unterbau auskommt, lief ebenso - allerdings wurde hier die HD-Auflösung des Fernsehers nicht richtig erkannt. Auch dazu weiter unten mehr.

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Spotify unter Ubuntu mit Android fernsteuern

Weil ich danach gefragt wurde, wie ich denn bitteschön Spotify unter Linux über mein Android-Smartphone fernsteuere, beschreibe ich das hier mal. Es gibt natürlich kommerzielle Lösungen, etwa von Sonos, die schon ziemlich komfortabel sind. Habe ich selbst noch nicht ausprobiert, kostet halt schlappe ca. 500 Euro (und hat jetzt nichts mit Linux zu tun). Es gibt aber auch Apps wie Spotify Controller, die sogar ganz gut im Zusammenspiel mit Ubuntu funktioniert, daher gehe ich kurz darauf ein. Meine eigentliche Lösung (feat. OpenElec, XBMC und Spotimc) stelle ich dann demnächst in einem gesonderten Blogpost vor.

Spotify Controller

Screenshot der Spotify Controller AppUm Spotify auf eurem Ubuntu-Rechner mit Hilfe der Android-App Spotify Controller fernsteuern zu können, braucht ihr zum einen den nativen Spotify-Client für Linux. Die aktuellste Version bekommt ihr am einfachsten über das Repository deb http://repository.spotify.com stable non-free. Auch wenn da "Preview" obendrüber steht - bei mir läuft die seit Monaten stabil, nur ein, zwei interne Spotify-Apps laufen nicht (z.B. die von Blue Note).

In der Beschreibung der App ist der Link zum zugehörigen Server versteckt, den ihr bei euch lokal auf dem Rechner installieren müsst, auf dem ihr auch den Spotify-Client installiert habt. Entpackt das Archiv, wechselt ins eben entpackte Verzeichnis und führt ./install aus. Nach Eingabe des root-Passworts ist der Server in der Regel startklar und kann mit SpotifyController und dann Klick auf "Start" gestartet werden.

Jetzt könnt ihr mit der Spotify Controller-App rudimentär euren Spotify-Client fernsteuern. Natürlich funktioniert das nur innerhalb des gleichen WLANs. Die offizielle Android-Spotify-App ermöglicht das Auswählen von Tracks und Playlisten über die Fernbedienung. Den Rest findet ihr selbst raus ;-)

GUI zu Steuerung des Spotify Controller Server unter Ubuntu
GUI zu Steuerung des Spotify Controller Server unter Ubuntu

LinuxTag 2012

Beim LinuxTag 2012

Früher™ habe ich öfter von Veranstaltungen, insbesondere Barcamps, live gebloggt. Gerade bin ich auf dem LinuxTag 2012 in Berlin und habe Lust, diese alte Gewohnheit wieder aufleben zu lassen. Also, ohne viel weitere Vorrede, hier mein Kurzbericht vom letzten Tag des LinuxTag, der wiederum der erste Tag für mich ist - gestern habe ich es leider nicht rechtzeitig geschafft.

Ich sitze momentan im Vortrag Free Your Android! von Torsten Grote. Android ist ja nicht so frei, wie viele es sich wünschen, weil Google da (natürlich) teilweise etwas dagegen hat. Durch diese FSFE-Kampagne soll daran etwas geändert werden. Ein erster Schritt ist die Installation von F-Droid, einem FOSS-Repository für Android, über das Open Source-Apps installiert werden können.

Weiter geht es mit einer Einführung zu Django von Markus Zapke-Gründemann. Interessiert mich schon lange, und man muss auch öfter mal über seinen PHP-Tellerrand schauen. Außerdem ist Python ja sowieso recht cool ;-) Nachdem wir uns zunächst Ponies angesehen haben, geht es um das Model-Template-View-Modell des Rapid Application Development Frameworks. Und schließlich bzw. endlich gibt's auch etwas Code zu sehen :-) Ich muss sagen, vieles von Django findet sich auch in Symfony2 wieder!

Interessant auch: GeoDjango.

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Control Your Android Device From The Desktop

Alexandre Thiel hat ein kleines Java-Tool geschrieben, das eine Fernsteuerung eures Android-Geräts vom Desktop aus ermöglicht. Maus- und Tastatur-Eingaben auf dem Handy funktionieren offenbar nur auf gerooteten Phones, aber auch auf einem ungerooteten Phone könnt ihr zumindest eure Aktionen sehen und sogar recorden. Ein paar Voraussetzung müssen erfüllt sein, aber wenn ihr an Android-Entwicklung interessiert seid, sollten sie kein allzu großes Hindernis darstellen. Ihr benötigt das Android SDK und Java - die meisten von euch werden das sowieso schon installiert haben.

Stellt nun erstmal, wie Christoph ausführt, euer Android-Handy passend ein, öffnet "Einstellungen -> Anwendungen -> Entwicklung" und aktiviert "USB-Debugging", danach deaktiviert die Option "Verwendung nur als Massenspeicher" unter "Einstellungen -> Telefoninfo -> Weitere Einstellungen", oder wählt die Verbindung entsprechend beim Einstecken des USB-Kabels aus.

Geht nun auf die androidscreencast Projektseite und überfliegt noch einmal die Installationsanweisungen: Schritt 4 beinhaltet den Link zum JNLP File, welches zum Projektstart benötigt wird. Das speichert ihr auf eurem Rechner. Bevor ihr das Java-Tool ausführt, solltet ihr zunächst checken, ob die Android Debug Bridge euer Device erkennt:

$ cd android-sdk/tools
$ sudo ./adb start-server
\* daemon not running. starting it now \*
\* daemon started successfully \*
$ ./adb devices
List of devices attached
HT042PL05916    device

Wenn das funktioniert hat, euer Gerät also in der device list angezeigt wird (wie mein Desire), dann kann es losgehen:

$ PATH=$PATH:/your/path/to/android-sdk/tools/
$ javaws androidscreencast.jnlp

Die zwei Java-Sicherheitsdialoge müsst ihr schon entsprechend bestätigen, sonst geht nichts. Im Anschluss öffnet sich dann aber endlich das Viewer-Fenster:

Screenshot meines HTC Desire
Screenshot meines HTC Desire

Ich finde das Tool extrem praktisch, weil ich ansonsten auf einem nicht-gerooteten Phone keine Screenshots von Apps machen kann - oder geht das irgendwie? Die Darstellung (Auflösung, Refresh-Geschwindigkeit) ist sicher noch nicht optimal, aber ich kann zunächst mal gut damit leben. Auch die wirkliche Fernsteuerung des Geräts vom Desktop aus vermisse ich noch nicht wirklich. Wenn die Entwicklung des Tools schnell vorankommt, wird es sicher auch dafür Lösungen geben. Danke an dieser Stelle noch einmal an Christoph von linuxundich.de fürs Posten. Und hier ist zu guter Letzt noch ein Video, das androidscreencast in Aktion zeigt: