Skip to content

Control Your Android Device From The Desktop

Alexandre Thiel hat ein kleines Java-Tool geschrieben, das eine Fernsteuerung eures Android-Geräts vom Desktop aus ermöglicht. Maus- und Tastatur-Eingaben auf dem Handy funktionieren offenbar nur auf gerooteten Phones, aber auch auf einem ungerooteten Phone könnt ihr zumindest eure Aktionen sehen und sogar recorden. Ein paar Voraussetzung müssen erfüllt sein, aber wenn ihr an Android-Entwicklung interessiert seid, sollten sie kein allzu großes Hindernis darstellen. Ihr benötigt das Android SDK und Java - die meisten von euch werden das sowieso schon installiert haben.

Stellt nun erstmal, wie Christoph ausführt, euer Android-Handy passend ein, öffnet "Einstellungen -> Anwendungen -> Entwicklung" und aktiviert "USB-Debugging", danach deaktiviert die Option "Verwendung nur als Massenspeicher" unter "Einstellungen -> Telefoninfo -> Weitere Einstellungen", oder wählt die Verbindung entsprechend beim Einstecken des USB-Kabels aus.

Geht nun auf die androidscreencast Projektseite und überfliegt noch einmal die Installationsanweisungen: Schritt 4 beinhaltet den Link zum JNLP File, welches zum Projektstart benötigt wird. Das speichert ihr auf eurem Rechner. Bevor ihr das Java-Tool ausführt, solltet ihr zunächst checken, ob die Android Debug Bridge euer Device erkennt:

$ cd android-sdk/tools
$ sudo ./adb start-server
\* daemon not running. starting it now \*
\* daemon started successfully \*
$ ./adb devices
List of devices attached
HT042PL05916    device

Wenn das funktioniert hat, euer Gerät also in der device list angezeigt wird (wie mein Desire), dann kann es losgehen:

$ PATH=$PATH:/your/path/to/android-sdk/tools/
$ javaws androidscreencast.jnlp

Die zwei Java-Sicherheitsdialoge müsst ihr schon entsprechend bestätigen, sonst geht nichts. Im Anschluss öffnet sich dann aber endlich das Viewer-Fenster:

Screenshot meines HTC Desire
Screenshot meines HTC Desire

Ich finde das Tool extrem praktisch, weil ich ansonsten auf einem nicht-gerooteten Phone keine Screenshots von Apps machen kann - oder geht das irgendwie? Die Darstellung (Auflösung, Refresh-Geschwindigkeit) ist sicher noch nicht optimal, aber ich kann zunächst mal gut damit leben. Auch die wirkliche Fernsteuerung des Geräts vom Desktop aus vermisse ich noch nicht wirklich. Wenn die Entwicklung des Tools schnell vorankommt, wird es sicher auch dafür Lösungen geben. Danke an dieser Stelle noch einmal an Christoph von linuxundich.de fürs Posten. Und hier ist zu guter Letzt noch ein Video, das androidscreencast in Aktion zeigt:

Das Open Source AutoRadio

Open SourceWenn das Ding hier Realität wird, stehe ich aber ganz vorn in der Schlange vor dem OSAR Store: Ein Autoradio, dessen Soft- und Hardware komplett auf Open Source basiert. Die wichtigsten Hardware-Module und Software-Tools existieren laut Forum bereits, man muss sie bloß noch vernünftig zusammenfügen. Beispielsweise ließe sich ein Embedded Linux auf einem BeagleBoard installieren, und die Stromversorung, der FM-Tuner und weitere Chips könnten auf diese Plattform aufgesetzt werden.

Die Basis-Features bilden eine solide Grundlage, aber die Spinnereien für die Zukunft machen das Projekt erst richtig interessant. Man stelle sich nur die Möglichkeiten vor, die ein WLAN-/UMTS-fähiges Autoradio bieten würde … Mercedes und Audi bieten bereits ähnliche Lösungen an, aber eine Open Source-Alternative könnte man auch in einen Fiesta einbauen! Ich hoffe also, dass das OSAR-Projekt Fahrt aufnimmt und werde bei Gelegenheit über Fortschritte berichten.

Generating Binaural Beats with Gnaural

A while ago, I wrote a short blog post on white noise and binaural beats over at my New Urban Music Blog (German). This peculiar aspect of psychoacoustics is pretty fascinating. Some people use techniques like this to better meditate or concentrate. There is an online white noise generation tool called Simply Noise, so you can get a basic idea of what it's all about.

There are many controversial, alleged uses for binaural beats. Some researchers report that they can influence brain waves and thus help to reduce anxiety. For an introduction on the topic, please read the Wikipedia entry. Binarual beats are also part of a presentation Mitch Altman gave at the 24C3 in Berlin three years ago.

The reason I'm telling all this is that I just found out about the existance of Gnaural, an open source binaural beat sound generator for Linux (and other OSs). Here is a tutorial on how to install it on 32bit Ubuntu systems. If you, like me, have a 64bit system, you might want to follow these instructions. Gnaural offers many options to tweak the generated sound to your preferences, making it easy to experiment with a wide range of differenct noises. Personally, I'm not convinced yet of the method's beneficial aspects, but it's an interesting field if you want to try out some lifehacking ;-)

Zum Tode von José Saramago

Ich habe bisher (leider!) nur zwei Bücher von José Saramago gelesen: Die Stadt der Blinden, im Original mit dem viel schöneren Titel Ensaio sobre a Cegueira, verfilmt vor zwei Jahren, aber vergesst den Film; und Der Doppelgänger (O Homem Duplicado). Lest zumindest eins seiner Bücher! Saramago schrieb Weltliteratur, nach der Lektüre seid ihr ein anderer Mensch - zumindest ein kleiner Teil von euch. José Saramago ist heute im Alter von 87 Jahren verstorben.

Die Kommerzialisierung des BarCamp-Gedankens

Eigentlich wollte ich hier nicht mehr so viel über BarCamps schreiben, aber über die Jahre ist mir diese Veranstaltungsform so ans Herz gewachsen, dass ich nicht anders kann. Die BarCamp-Idee war und ist ein riesiger Erfolg. Es gibt in Deutschland beinahe keine größere Stadt mehr, in der nicht schon ein oder mehrere BarCamps stattgefunden haben. Mittlerweile haben auch Fimen und andere Organisationen das Format BarCamp für sich entdeckt, z.B. um Mitarbeiter fortzubilden und zu motivieren.

Zunehmend findet aber auch eine Art Kommerzialisierung von BarCamps statt. Es entstehen Hybrid-Formen von traditionellen Konferenzen und BarCamps, oder beides findet parallel statt. Die ursprünglichen BarCamp-Regeln werden teilweise den Umständen angepasst. Beispielsweise wird die Vorstellungsrunde ab und zu weggelassen, oder es werden prominente Speaker schon im Vorfeld angekündigt. Oder es wird ein nicht unerheblicher "Unkostenbeitrag" für die Teilnahme erhoben.

Moment mal! Hieß es nicht immer: Der Zutritt ist für die Teilnehmer frei? Wurde nicht immer Wert darauf gelegt, dass auch z.B. Studenten problemlos teilnehmen können? Ich persönlich wäre nie auf mein erstes BarCamp gefahren, wenn es, sagen wir, 119 Euro Teilnahmegebühr gekostet hätte. Ich denke, es ist bis heute möglich, die Kosten über Sponsoren zu decken, was ja auch immer wieder bewiesen wird. Aber natürlich ist der Aufwand, Sponsoren zu finden, größer als einfach Eintritt zu verlangen.

Spätestens in solchen Fällen, insbesondere wenn ein einzelnes Unternehmen eine solche Veranstaltung organisiert, stellt sich die Frage, ob es sich dabei nicht um eine kommerzielle Veranstaltung handelt. Wird diese Frage mit "Ja" beantwortet, dann sollte das die entsprechenden Konsequenzen haben. Ein zentrales Merkmal von BarCamps fehlt dann nämlich. Vielleicht sollte als erstes nicht mehr von einem Camp gesprochen werden? Zumindest aber steht das BarCamp-Logo unter einer NonCommercial Sampling Plus 1.0-Creative Commons-Lizenz, darf also nicht ohne Weiteres für eine kommerzielle Veranstaltung übernommen werden. Die Liste könnte noch fortgeführt werden.

Aber ich möchte an dieser Stelle lieber klarstellen: Ich habe nichts gegen kommerzielle, von BarCamps inspirierte Veranstaltungen, sondern freue mich, dass das Format weiterentwickelt wird. Die Diskussion über die Kommerzialisierung ist sowieso beinahe so alt wie das Format selbst. Nur möchte ich den notwendigen Respekt für die ursprüngliche Idee des BarCamps einfordern: Community, Offenheit und Fairness. Und die Diskussion, basierend auf diesen drei Grundpfeilern, weiterführen.