Vor einer Woche ist GIMP 2.8 mit dem von vielen ersehnten Ein-Fenster-Modus (und jeder Menge weiterer toller Features) erschienen. Aber das nur am Rande, denn hier soll es um ein innovatives Grafikexperiment gehen, das im Browser stattfindet.
Recursive Drawing ist ein beeindruckendes Zeichentool auf HTML5-Basis. Sprichwörtlich mit wenigen Mausklicks ist es möglich, sehr interessante Effekte zu erzielen. Ohne überhaupt selbst zu versuchen, das Prinzip dahinter zu erklären, verweise ich auf das folgende Video:
Am besten probiert ihr das Tool im Anschluss einfach selbst aus. Leider lassen sich die erzeugten Kunstwerke aktuell weder speichern noch exportieren oder verlinken. Aber da der hauptsächlich auf CoffeeScript basierende Quellcode auf Github liegt, dürfte das nur eine Frage der Zeit sein.
Dieser Post wäre auch was für mein Musik-Blog, denn schließlich geht es um das gelungene Crowdfunding einer aufwändigen Orchester-Einspielung musikalischer Klassiker. Andererseits: Bei diesen Klassikern handelt es sich um den Soundtrack zum legendären Computerspiel Turrican (II), beim Komponisten um keinen geringeren als den von vielen Gamern verehrten Chris Hülsbeck. Wer in den Achtzigern und frühen Neunzigern auf dem C64 bzw. dem Amiga Spiele wie The Great Giana Sisters, The Secret of Monkey Island oder eben die Turrican-Serie gezockt hat, dürfte auch Hülsbecks Soundtracks zu schätzen gelernt haben.
Jetzt arbeitet Chris Hülsbeck an einem musikalischen Comeback von "Turrican".
Beinahe 20 Jahre nach der Veröffentlichung des letzten Teils der Serie präsentiert er sein neues Projekt: die »Turrican Soundtrack Anthology«. Dahinter verbirgt sich ein aufwändig gestaltetes Box-Set mit mindestens drei CDs als limitierte Sammleredition, auf denen komplett neu eingespielte Versionen von nahezu allen Melodien der Reihe enthalten sein sollen. Darunter befinden sich Klassiker wie »Concerto for Laser and Enemies«, »Metal Stars«, »Hall of Heroes«, sowie erstmals sämtliche Titel- und Abspannmusiken in voller Länge.
Die Songs werden jedoch nicht nur "einfach so" neu eingespielt, sondern sollen zusätzlich auch in Orchester-Versionen vom WDR Rundfunkorchester Köln aufgenommen werden. Zur Finanzierung starte Hülsbeck, der mittlerweile in den USA lebt, Mitte April eine Crowdfunding-Aktion bei Kickstarter - die in weniger als zwei Wochen erfolgreich war. Bei einer Restlaufzeit von, Stand heute, 29 Tagen haben jetzt schon 1.381 Unterstützer knapp 100.000 US$ zugesagt.
Natürlich ist Crowdfunding kein Selbstläufer, gerade was Musik-Projekte angeht, aber in diesem Fall hat es wunderbar funktioniert. Ehrlich gesagt, es hätte mich gewundert, wäre das nicht der Fall gewesen. Die Kids, die vor 25 Jahren diese Games gespielt haben, sind heute um die 40 Jahre alt und müssen nicht mehr vom Taschengeld ihrer Eltern leben. Dazu kommt eine wahrscheinliche starke emotionale Bindung zu den Computerspielen ihrer Jugend. Und auch ich finde das alles höchst erfreulich. Deshalb jetzt hier als Vorgeschmack: die Turrican Titelmelodie aus dem Jahre 1993!
Das deutschsprachige Serendipity Handbuch hat "unser" Lead Developer Garvin Hicking bereits 2008 im Verlag OpenSource Press veröffentlicht. Das ist also bereits vier Jahre her, und vier Jahre sind im Leben einer Software eine lange Zeit, in der sich vieles ändert. Im Falle von Serendipity sind neue Features hinzugekommen, aber die Kernfunktionalitäten waren damals schon so stabil, dass große Teile des Buchs für Anwender und Entwickler immer noch eine wichtige Referenz darstellen.
Dirk Deimeke kam daher auf die Idee, die Inhalte des Buchs durch die Community weiter aktualisieren zu lassen, und hat bei Garvin und vor allem beim Verlag angefragt. Da Serendipity nun bei weitem nicht so verbreitet ist wie z.B. Wordpress, "saß" OpenSource Press noch auf einem ganz ordentlichen Restbestand von 850 Büchern, erklärte sich aber bereit, das Buch freizugeben, wenn ihm die 850 Bücher zum Preis von 1 € pro Exemplar abgenommen würden.
Auf Dirks Blog fanden sich relativ schnell viele Interessenten, die auch zu einer Spende bereit waren. Innerhalb einiger Wochen bekamen wir denn auch tatsächlich die benötigten 909,50 € zusammen, und auch die Frage nach der Lagerung von 850 dicken Wälzern ließ sich lösen.
Seit Ende März stehen nun die LaTeX-Quellen in einem Quelltext-Repository auf Github unter einer Creative Commons-Lizenz (CC-BY-NC-SA) öffentlich zur Verfügung. Momentan überlegen die Community-Mitglieder, wie die Dokumentation aktualisiert und vor allem anderen Anwendern zur Verfügung gestellt werden soll. Garvin ruft dazu auf, sich an diesen Überlegungen zu beteiligen.
Das Wiesbadener Feldherrenviertel auf Openstreetmap
Ich wohne im Wiesbadener Westend, genauer im Feldherrnviertel und lerne hier immer wieder neue, versteckte Ecken kennen. Was liegt also näher, als diese Ecken, aber auch ganz Offensichtliches wie Gebäude und Straßen bei Openstreetmap einzuzeichnen? Dank detaillierter Luftbilder und gutem Schuhwerk ist das einfacher denn je. Es folgt ein kurzer Bericht aus meiner Mapper-Praxis.
Diese Woche haben die beiden Serendipity-Podcaster Matthias Mees und Robert Lender das Dutzend voll gemacht und die zwölfte Ausgabe des Serendipity-Podcasts S9y InfoCamp aufgenommen. Als Gäste mit dabei waren Grischa Brockhaus und meine Wenigkeit. Wir haben uns zu viert beinahe zwei Stunden über Plugin-Entwicklung für Serendipity, git und [GitHub](http://www.s9y.org/ Serendipity-Plugins auf GitHub), oEmbed und Openstreetmap, mobile Blogging-Clients und vieles mehr unterhalten.
Als unmittelbar Beteiligter fand ich es sehr kurzweilig, aber ich denke, der Podcast ist auch für Außenstehende trotz seiner Länge interessant geworden. Mit hat es jedenfalls sehr viel Spaß gemacht, und ich habe mich auch sehr über die Einladung gefreut. Würde ich es wieder machen? Auf jeden Fall!
Podcasten macht - zumal mit den richtigen Leuten - einen Riesenspaß. Ich habe sowieso das Gefühl, dass Podcasts gerade eine kleine Renaissance erleben, und ich kann jetzt besser denn je verstehen, warum das so ist. Ihr könnt euch jetzt aber selbst davon überzeugen, dass auch vier Menschen gleichzeitig miteinander aufnehmen können, ohne dass allzu großes Chaos dabei entsteht: