Skip to content

Barcamp Darmstadt

Logo Barcamp DarmstadtIn gut zwei Wochen, am 20. und 21. November, findet in Darmstadt das zweite Barcamp Rhein-Main statt. Die Teilnehmerliste ist bereits jetzt erfreulich lang, und einige Session-Vorschläge sind auch schon eingegangen.

Technische Themen scheinen jedenfalls nicht zu kurz zu kommen, was mich persönlich freut. Schließlich werden einige Teilnehmer an unserer PHP Usergroup auch auf dem Barcamp sein und dort etwas aus der PHP-Praxis zum Besten geben. Außerdem nehmen offenbar auch weitere ausgewiesene PHP-Experten am Barcamp teil. Alle, die es nicht so technisch mögen, müssen sich aber dennoch keine Sorgen machen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass das Themenspektrum auf Barcamps immer sehr breit gefächert ist.

Im Übrigen freut sich das Barcamp-Team über jeden, der bei der Durchführung des Camps mithelfen will: Sei es bei der Anmeldung, beim Auf- und Abbau oder bei der Essensausgabe. Also nur keine falsche Zurückhaltung. Und ich freue mich auf interessante Sessions und Gespräche auf dem #bcda. Wir sehen uns in Darmstadt!

Die Kommerzialisierung des BarCamp-Gedankens

Eigentlich wollte ich hier nicht mehr so viel über BarCamps schreiben, aber über die Jahre ist mir diese Veranstaltungsform so ans Herz gewachsen, dass ich nicht anders kann. Die BarCamp-Idee war und ist ein riesiger Erfolg. Es gibt in Deutschland beinahe keine größere Stadt mehr, in der nicht schon ein oder mehrere BarCamps stattgefunden haben. Mittlerweile haben auch Fimen und andere Organisationen das Format BarCamp für sich entdeckt, z.B. um Mitarbeiter fortzubilden und zu motivieren.

Zunehmend findet aber auch eine Art Kommerzialisierung von BarCamps statt. Es entstehen Hybrid-Formen von traditionellen Konferenzen und BarCamps, oder beides findet parallel statt. Die ursprünglichen BarCamp-Regeln werden teilweise den Umständen angepasst. Beispielsweise wird die Vorstellungsrunde ab und zu weggelassen, oder es werden prominente Speaker schon im Vorfeld angekündigt. Oder es wird ein nicht unerheblicher "Unkostenbeitrag" für die Teilnahme erhoben.

Moment mal! Hieß es nicht immer: Der Zutritt ist für die Teilnehmer frei? Wurde nicht immer Wert darauf gelegt, dass auch z.B. Studenten problemlos teilnehmen können? Ich persönlich wäre nie auf mein erstes BarCamp gefahren, wenn es, sagen wir, 119 Euro Teilnahmegebühr gekostet hätte. Ich denke, es ist bis heute möglich, die Kosten über Sponsoren zu decken, was ja auch immer wieder bewiesen wird. Aber natürlich ist der Aufwand, Sponsoren zu finden, größer als einfach Eintritt zu verlangen.

Spätestens in solchen Fällen, insbesondere wenn ein einzelnes Unternehmen eine solche Veranstaltung organisiert, stellt sich die Frage, ob es sich dabei nicht um eine kommerzielle Veranstaltung handelt. Wird diese Frage mit "Ja" beantwortet, dann sollte das die entsprechenden Konsequenzen haben. Ein zentrales Merkmal von BarCamps fehlt dann nämlich. Vielleicht sollte als erstes nicht mehr von einem Camp gesprochen werden? Zumindest aber steht das BarCamp-Logo unter einer NonCommercial Sampling Plus 1.0-Creative Commons-Lizenz, darf also nicht ohne Weiteres für eine kommerzielle Veranstaltung übernommen werden. Die Liste könnte noch fortgeführt werden.

Aber ich möchte an dieser Stelle lieber klarstellen: Ich habe nichts gegen kommerzielle, von BarCamps inspirierte Veranstaltungen, sondern freue mich, dass das Format weiterentwickelt wird. Die Diskussion über die Kommerzialisierung ist sowieso beinahe so alt wie das Format selbst. Nur möchte ich den notwendigen Respekt für die ursprüngliche Idee des BarCamps einfordern: Community, Offenheit und Fairness. Und die Diskussion, basierend auf diesen drei Grundpfeilern, weiterführen.

Rückblick aufs Barcamp Ruhr 3

Bitte LEISE!Zum dritten Mal hat im Essener Unperfekthaus (Uph) das Barcamp Ruhr stattgefunden, und für mich war es immerhin der zweite Besuch eines der entspanntesten Barcamps Deutschlands. Entspannt hauptsächlich wegen der souveränen Planung - 1000 x Danke, Stefan!!! - und der stressfreien Umgebung des Uph, wo auch Getränke- und Kaffeeversorgung jederzeit sichergestellt sind. Weil das Wochenende rundum alles andere als unperfekt war, gibt's hier auch keine Barcamp-Metadiskussion, sondern lediglich ein kurzes Feedback zu den von mir besuchten Sessions (gehalten habe ich diesmal keine) und einigen weiteren Umständen.

Zu letzteren möchte ich das neue Session-Modul von mixxt zählen, das erstmals im Vorfeld dieses Barcamps eingesetzt wurde. Statt wie bisher per Eintrag ins Wiki konnten Sessionvorschläge in ein dediziertes Formular eingetragen und so in einer Liste veröffentlich werden. Dadurch werden die Sessions übersichtlicher dargestellt und wie mir schien auch aussagekräftiger beschrieben. Dies war möglicherweise ein Effekt dessen, dass registrierte Nutzer für oder gegen einen Vorschlag abstimmen konnten. Abgesehen davon, dass das Voting am Ende wenig aussagekräftig war, fand ich auch das Negativ-Voting überflüssig. Das, liebes mixxt-Team, dürft ihr in der nächsten Version einfach weglassen - und sichert das Voting bitte etwas besser ab; es ließen sich da mit einfachen Mitteln (Firebug, curl) fast beliebige Werte eintragen (ähem) ;-)

Ebenso gelungen, aber ebenso noch in der Testphase befindlich war der Sessionplan mittels Timetabler.de. Fast immer aktuell und sowohl auf mobilen Endgeräten als auch auf meinem Netbook übersichtlich wurden hier die Sessions im bewährten Grid angezeigt. Das Tool hat durchaus das Zeug dazu, sich zum Standard bei Barcamps zu entwickeln, wenn es denn auch weiterentwickelt wird. Diese beiden Beispiele zeigen auch, dass die Community immer weiter an der Verbesserung und Optimierung von Abläufen arbeitet, die auch Barcamps zu Stolpersteinen werden können.

Nun aber noch einige Worte zu den Sessions, an denen ich teilhaben durfte. Jonathan Weiss gab einen Überblick über die momentan angesagten NoSQL-Datenbanksysteme. Für mich ein perfekter Einstieg in eine Thematik, mit der ich mich erst seit kurzem befasse. Kore Nordmann, bekannt aus der PHP-Community, vertiefte im Anschluss unser Wissen über CouchDB, eine der zurzeit populärsten NoSQL-Datenbanken. Nach meiner Mittagspause gönnte ich mir die Diskussion über die Wechselwirkungen über Social Web und Ehrenamt, ohne jedoch für mich ein aufschlussreiches Fazit daraus ziehen zu können. Die entsprechenden Verbände gehen das Thema sehr unterschiedlich an und tasten sich momentan langsam vor, wobei der Erfolg stark von der jeweiligen Zielgruppe abhängt. Könnte die Open Source-Community da als Vorbild taugen? Meinen Samstags-Abschluss stellte schließlich die jetzt schon legendäre Chatroulette-Session dar, in der wir u.a. Colin aus Labrador etwas genauer kennenlernten ;-)

Der Sonntag begann mit einer Kurzvorstellung und einem Brainstorming zu Thinkshot, einer neuen Ideenplattform, die gerade erst im Entstehen ist, aber möglicherweise einiges Potenzial mitbringt. Im Anschluss dann in kleiner Runde ein von Ingo Wichmann angeleiteter Austausch über OpenStreetMap, der mir wieder ein paar neue Seiten und Tools näherbrachte. Weiter ging es mit einer Session zu TYPOlight von Marie und Jan, das ich am besten einfach lokal mal installiere, um es besser kennenzulernen. Den Abschluss machten zwei plattformübergreifende Frameworks für die Entwicklungs mobiler Apps mittels Javascript: Appcelerator Titanium und PhoneGap. Beides sehr interessante Ansätze, die ich bei Gelegenheit ausprobieren werde.

Das soll es hier auch schon gewesen sein. Bleibt nur zu hoffen, dass es 2011 dann ein Barcamp Ruhr 4 geben wird.

Rückschau aufs Barcamp Mainz

Nun sind drei Tage vergangen seit dem Barcamp Mainz, und auch wenn ich noch nicht wirklich die Muße hatte meine Gedanken und Eindrücke vom Wochenende zu bewerten, zu sortieren und zu vertiefen, versuche ich mich jetzt doch an einem Resümee, weil ansonsten der zeitliche Abstand einfach zu groß wird. In einem Satz zusammengefasst: Das Barcamp Mainz war großartig! Ich bin froh, dass meine teils selbst auferlegte, teils erzwungene Barcamp-Pause vorbei ist. Und ich (und nicht nur ich) freue mich, dass das Mainzer Barcamp so reibungslos über die Bühne ging.

Das liegt nicht zuletzt an den Menschen, die das Barcamp möglich gemacht haben, am Orga-Team und an allen Teilnehmern, denn mit ihnen steht und fällt jedes Barcamp. In der frühen Planungsphase des Barcamps habe ich selbst noch an den Orga-Treffen teilnehmen können - ich wollte meine Barcamp-Erfahrung einbringen, schließlich habe ich schon einige auf dem Buckel. Leider war es mir in der Folge zeitlich nicht möglich, mich stärker in die Organisationsarbeit einzubringen, was ich sehr bedauere. Aber das Orga-Team hat einen so tollen Job gemacht, dass ich mich nicht weiter grämen muss.

Sicher hätte ich bei manchen Entscheidungen eine andere Position vertreten: Vorstellungsrunde, Sessionplanung (auch hier), Warm-Up-Party-Location und Mensa-Essen haben mir nicht so gefallen. Aber das sind Details. Immerhin konnte ich mich dennoch mit zwei Sessions aktiv einbringen. Beide empfand ich als erfolgreich, sowohl die "Gründung" der PHP User Group Rheinhessen zusammen mit Christian als auch die Einführung und Diskussion zum Thema Openstreetmap. Danke an alle, die an diesen beiden Sessions teilgenommen, mitdiskutiert, darüber getwittert oder Fotos davon ins Netz gestellt haben. Ohne euch würde es nicht funktionieren.

Ich bin gespannt, ob es gelingt, ein Barcamp Rhein-Main "nachhaltig" zu etablieren. Den angestrebten halbjährlichen Rhythmus finde ich zwar relativ ambitioniert, aber bitte. Ebenso bin ich gespannt, ob wir die PHPUG etablieren können, das Interesse lässt ja hoffen. Ich würde mich freuen, wenn das Barcamp-Prinzip sich an der Uni Einzug hält - aber da sind meine Hoffnungen eher gering, ich habe den Unibetrieb ja lange genug studiert ;-) Andererseits hält das Barcamp-Prinzip momentan in so viele Bereiche Einzug … vielleicht können ja die streikenden Studenten auch in diese Richtung etwas bewegen.

Abschließend noch ein paar Worte zu den Sessions, die ich besucht habe. Am Samstag habe ich in alter Tradition versucht, live mitzubloggen, was ich am Sonntag gänzlich sein ließ. Manche Themen fordern einfach die ganze Aufmerksamkeit. Besonders im Gedächtnis haften geblieben sind mir die Sessions zu den JQuery UI-Tools von Paul Bakaus und zu HTML5 von Martin Kliehm; die lebhafte Diskussion zu Musik im Web, zum Global Brain 0.1 und zu freien Radios. Wie immer kann man manche Sessions nicht besuchen, weil andere parallel liegen, aber sei's drum. Die Inspiration von zwei intensiven Tagen wird dadurch nicht geschmälert. Und auch die vielen Menschen, die ich neu kennengelernt habe, wiedergetroffen habe oder miteinander bekannt machen konnte: unbezahlbar. Auf eBay würde man sagen: Gerne wieder. Ach, bevor ich es vergesse, hier noch die Slides zu meiner Openstreetmap-Sessions: