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Ignite Frankfurt 2011

Die Sprecher der Ignite Frankfurt 2011

Diese Woche ist wieder Global Ignite Week, und so finden auf der ganzen Welt Treffen von Geeks staat, die sich mit 5-minütigen Vorträgen unterhalten. Gestern fand, quasi als Sonderausgabe des Webmontag, auch in Frankfurt ein Ignite-Event statt.

Selten war eine Webmontag-Veranstaltung so gut besucht wie diesmal: Über 180 Teilnehmer hatten sich im Vorfeld angemeldet, und die meisten von ihnen dürften auch in die Brotfabrik gekommen sein. 15 unterhaltsame Vorträge, die im O'Reilly-Blog detailliert beschrieben sind, tollten einmal quer über die bunte Nerd-Themenwiese. Vom chilenischen Internet-Vorläufer über Audio auf mobilen Endgeräten von 1982 bis heute und Mentoring in einer globalisierten Welt bis zum Social Chili wurde ein bunter Strauß gebunden, und obendrein durften die Zuschauer auch noch bunt blinkende Throwies löten.

Diese Themenvielfalt macht das Format Ignite aus und eine solche Web-Veranstaltung auch für Menschen interessant, die weniger als 25 Stunden am Tag online sind ;-) Für die regulars war es wieder einmal eine schöne Gelegenheit, sich wiederzusehen, neue Gesichter kennenzulernen und vielleicht auch das eine oder andere gemeinsame Projekt anzubahnen … Mehr und vor allem bessere Fotos hat Patrick Lenz auf Flickr geladen.

Proteste im Sudan: #jan30

Während im einen Browser-Tab der englischsprachige Livestream von Al Jazeera zeigt, dass die bisher friedlichen Proteste in Ägypten langsam in Randale umkippen (vermutlich von Mubaraks Sicherheitsleuten provoziert), tickert im anderen Tab die Twitter-Suche nach #jan30 die aktuellen Meldungen aus dem Sudan runter.

Die Proteste vom 30. Januar

Khartum und Omdurman sind die politischen bzw. wirtschaftlichen Zentren des Sudan. Dort fanden am 30. Januar 2011 die größten Protestkundgebungen statt, die allerdings vergleichsweise zügig wieder aufgelöst wurden. Dabei wurden viele Demonstranten verhaftet. Es gibt auch Berichte von einem oder zwei Toten. Auf einer eigens eingerichteten Crowdmap, auf der Ereignisse per SMS oder Internet gemeldet werden können, ist anschaulich zu sehen, wo sich die Proteste ereigneten:

Screenshot der Crowdmap am 02.02.2011
Screenshot der Crowdmap am 02.02.2011

Nun sind Proteste in Khartum, wie auch in vielen anderen Hauptstädten der Welt nichts außergewöhnliches, und das Land hat eine sehr leidvolle Geschichte von fünf Jahrzehnten Bürgerkrieg (1955-2005, mit Unterbrechungen), so dass viele Beobachter gelassen reagieren. Aber im Lichte der momentanen Dynamik der Proteste in der arabischen Welt sind die aktuellen Demonstrationen möglicherweise anders zu bewerten.

Auch im Sudan spielte das Internet, insbesondere Webdienste wie Twitter und Facebook eine besondere Rolle. Facebook erlaubt den Sudanesen mittlerweile auch den Zugriff via HTTPS. Vor allem Studenten organisierten sich auf diese Weise und gingen gegen das autoritäre Regime auf die Straße. Es gibt aber auch Berichte darüber, dass regierungstreue Studenten sich den Demonstranten entgegenstellten. Die Lage ist unübersichtlich, die meisten Medien wie Al Jazeera berichten momentan verständlicherweise rund um die Uhr aus Kairo.

Im Sudan hingegen unterliegen die Medien einer strikten Zensur. Bei den Protesten seien sechs Journalisten festgenommen, zwei Zeitungen konfisziert und viele Internetseiten gesperrt worden, so Reporter ohne Grenzen. Auf der Rangliste der Pressefreiheit liegt der Sudan auf Platz 172 von 178 Ländern.

Foto einer Demonstration in Khartum im Dezember 2008
Demonstration in Khartum im Dezember 2008 (cc-by Matthias Gutjahr)

Wie geht es weiter?

Die Nationale Kongresspartei (NPC) von Präsident al-Baschir ist die mächtige politische Kraft im Sudan. Die Oppositonsparteien seien sklerotisch, schreibt Andrea Böhm in der Zeit, und beschreibt damit ein essentielles Problem eines Landes, das im letzten Jahr die ersten demokratischen Wahlen seit Jahrzehnten erlebt hat. Ähnlich wie in Ägypten gibt es also nicht die eine treibende Kraft, die die Proteste koordinieren könnte oder mit einer Stimme spräche. Unter der Oberfläche schwelen außerdem noch die Überreste der nur notdürftig gelösten Konflikte im Süd-Sudan und in Darfur.

Die nächste Protestwelle ist für morgen geplant. Auf den Crowdmap-Seiten werden dann auch wieder aktuelle Augenzeugenberichte veröffentlicht werden. Und Twitter dürfte wieder einmal der Kanal mit den schnellsten News sein. Ob und wie andere Medien berichten können und wollen, wo alle Aufmerksamkeit sich zurzeit auf Ägypten richtet, bleibt abzuwarten. Viel hängt sicher davon ab, wie viele Menschen sich im Sudan an den Protesten beteiligen und ob die Demonstrationen friedlich verlaufen.

Hintergrundinformation: Die Sezession des Südens

Was im Sudan, genauer wohl im Nord-Sudan, stattfindet, ist um Größenordnungen kleiner als in Ägypten oder Tunesien. Aber die Situation war dort schon vor den Protesten viel fragiler. Denn die Einwohner des Süd-Sudan haben, wie erwartet, mit über 99 % für eine Abspaltung vom Nord-Sudan und für die Gründung eines souveränen Staates gestimmt. Werfen wir kurz einen Blick auf die Folgen davon, um die aktuelle Situation besser einordnen zu können:

  • noch sind einzelne Abschnitte der neu zu ziehenden Grenze umstritten; auf beiden Seiten: militärisches Säbelrasseln;
  • Hauptgrund dafür dürften Ölreserven sein, die in diesem Gebiet liegen;
  • innerhalb weniger Tage sind (im Norden) die Preise für Lebensmittel um ein Drittel angestiegen;
  • die Situation für Südsudanesen, die sich noch im Norden aufhalten, wird auch deshalb immer bedrohlicher;
  • die Position des per internationalem Haftbefehl gesuchten Präsidenten al-Baschir ist durch all dies geschwächt;
  • aber nicht so sehr, dass er nicht durch Repressionen seine Lage zu verbessern versuchen würde;
  • was wiederum gerade der jüngeren Bevölkerung nicht gefallen dürfte.

Dies nur als zusätzlicher, jedoch in seiner Kürze nur bruchstückhafter Hintergrund-Exkurs zur aktuellen Lage und als Zusatzinformation.

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Ubuntu Backup mit Back In Time

Back In Time ist ein Linux-Programm für die verhältnismäßig einfache Datensicherung des persönlichen Verzeichnisses (Home-Directory). Vorbild für Back In Time war Time Machine von Apple. Damit lassen sich Dateien sichern und aus jedem vergangenen Zeitpunkt wiederherstellen. Ähnliche Programme für Linux sind TimeVault und das Flyback. Back In Time wurde von Dan Oprea entwickelt.

Backupstrategien

Bei einem Backup sind für bestimmte Einsatzbereiche unterschiedliche Vorgehensweisen angebracht. Auf einem Serversystem oder bei einer Datenbank sind andere Maßnahmen notwendig als auf dem heimischen Desktop oder Notebook (vgl. dazu Sonderfall Privatnutzer). Einige Vorüberlegungen sollten immer angestellt werden, auch in unserem Fall der privaten Datensicherung.

Hier geht es vor allem darum, Datenverlust vorzubeugen und das System wiederherstellen zu können, falls die Festplatte den Geist aufgibt oder ein schwerwiegender Systemfehler auftritt. Zum einen sollen persönliche Daten und Dokumente wie Fotos, Musik oder Textdateien gesichert werden; zum anderen wäre es schön, wenn sich ein kaputtes System aus dem Backup heraus wiederherstellen ließe. Unter Ubuntu und anderen Linux-Systemen ist dies verhältnismäßig einfach zu bewerkstelligen.

Bevor ich auf Back In Time eingehe, noch ein Wort zur Hardware: Je nach Datenmenge, d.h. Gesamtgröße der zu sichernden Daten, wird auf andere Medien gesichert. Bei den heutigen großen Datenmengen reichen CDs oder DVDs kaum noch aus, so dass externe Festplatten das bevorzugte Medium darstellen, zumal diese im Verhältnis zur Kapazität immer günstiger werden. Weil auch ein externes Laufwerk kaputt gehen kann, können besonders wichtige Daten zusätzlich auf eine DVD gebrannt werden. Perfektionisten gehen nach dem aufwändigen Generationenprinzip vor.

Und natürlich existieren für anspruchsvollere Nutzer viele weitere Möglichkeiten, etwa Client-Server-Applikationen und Online-Backup-Dienstleister. Aber dies nur am Rande.

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PHP-Treffen goes Javascript

9. Treffen der PHPUG RheinhessenBei unseren PHP-Anwendertreffen dreht sich normalerweise alles um PHP. Das überrascht wenig. PHP-Entwickler haben in ihrem Alltag aber mit einer ganzen Reihe von weiteren Programmiersprachen und Anwendungen zu tun: Datenbanken, Webserver, AJAX, XML, jQuery, um nur einige zu nennen, denen wir alle mehr oder weniger häufig begegnen.

Weil ein Blick auf PHP allein unsere Perspektive also einengen würde, haben wir von Anfang an beschlossen, offen für Anderes zu sein. Schließlich können und wollen wir immer dazulernen. So kam es am Dienstag zu einem User-Treffen, bei dem PHP nur eine kleine Rolle spielte. Vielmehr stand diesmal ein heimlicher, einstmals gar unpopulärer Star des Webs im Mittelpunkt: Javascript.

Sebastian Fastner, Cover Developer von Unify, einem Framework für plattformübergreifende Entwicklung mobiler Anwendungen, gab uns einen tiefen Einblick in dessen Möglichkeiten. Javascript, insbesondere das Qooxdoo-Framework, spielt dabei eine wichtige Rolle. Wir haben Sebastian mit vielen interessierten Fragen geradezu gelöchert, und er hat alle ausführlich und sehr kompetent beantworten können. Vielen Dank dafür nochmal!

Im Anschluss stellte ich node.js vor, ein serverseitiges Javascript-Framework, das ereignisgesteuerte Applikationen ermöglicht und von PHP-Entwicklern etwas Umdenken erfordert. Anhand eines kleinen Beispielskripts konnten wir uns das auch genauer ansehen.

Insgesamt wurden aus den anvisierten kurzen Vorträgen doch etwa drei Stunden intensiver Erfahrungsaustausch, der allen Beteiligten viel gebracht haben dürfte. Und es war eines der besten UG-Treffen bisher. So kann es gern weitergehen - auch mit PHP.

Dieser Artikel ist zuerst im Blog der PHPUG Rheinhessen erschienen.

8 Jahre Sperrobjekt Weblog!

Vorgestern vor sage und schreibe 8 (in Worten: ACHT!!11elf!!!!) Jahren erschien der erste Eintrag hier im Blog. Das seinerzeit allerdings noch völlig anders aussah und sich mittlerweile auch inhaltlich sehr verändert hat. Damals wie heute jedoch ist dies mein privates Blog. Dabei stand meist nicht mein Privatleben im Vordergrund (Blog != Tagebuch), sondern eigentlich immer das Internet und Onlinetechnologien - mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt.

Auch wenn ich das Sperrobjekt Weblog manchmal etwas mehr vernachlässigt habe, als mir lieb gewesen wäre, war es dennoch über all die Jahre doch ein treuer und stabiler Begleiter ;-) Deshalb hier und jetzt in aller Kürze: Happy Birthday, Blog!