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Freie Linux-Magazine als PDF

Seit längerem lese ich regelmäßig die aus der Ubuntu-Community (und Fedora?) hervorgegangene PDF-"Zeitschrift" freies magazin. Die Inhalte kreisen um die beiden genannten Distributionen, wobei auch allgemein an Linux Interessierte auf ihre Kosten kommen. Immer wieder gibt es Artikelserien, die tiefer in die Materie eintauchen, etwa über Audiotools oder andere nützliche Programme, die man üblicherweise - zumindest als Webentwickler - nicht so auf dem Radar hat. Ein sehr empfehlenswertes Magazin, das vollständig von freiwilligen Autoren quasi ehrenamtlich erstellt wird.

Möglicherweise hat sich das Yalm-Magazin daran orientiert, das vor einigen Tagen mit seiner fünften Ausgabe erschienen ist. Themen sind auch hier nützliche und interessante Linux-Programme, etwa das geniale YaKuake. Ausführlich werden auch die beiden Brennprogramme K3B und Brasero verglichen. Auch das Yalm-Magagzin gibt es kostenlos als PDF-Download und wird auf freiwilliger Basis geschrieben.

Für beide Magazine gilt: Auch wenn einem als erfahrenem Linux-Nutzer vieles bereits bekannt ist, finden sich immer wieder Perlen, die aufmerken lassen. Für Einsteiger sind beide Magazine sowieso vorbehaltlos zu empfehlen.

Waldhof und die Webstandards

Sorry, but this one has to be in German!

Die Webkrauts haben zu Beginn der Bundesligasaison 2007/08 die Webseiten aller 36 Erst- und Zweitbundesligisten auf moderne Webstandards getestet. In zehn Kategorien wie Validität, Semantik, Schriftgröße oder JavaScript-Einsatz konnten die Seiten punkten, so dass es am Ende maximal 30 Punkte zu holen gab. Das (ernüchternde) Ergebnis: Spitzenreiter Mainz 05 kam auf sehr gute 26 Punkte, doch immerhin ein Viertel der Vereine musste sich mit einer einstelligen Punktzahl begnügen.

Die Idee der Webkrauts fand ich wirklich gut, und so beschloss ich, die Webseite meines Lieblinlgsvereins, des SV Waldhof Mannheim, hinsichtlich des Einsatzes von Webstandards unter die Lupe zu nehmen. Denn diese Webseite sollte zum Start der Oberliga-Saison in neuem Glanz erstrahlen. Leider verzögerte sich der Releasetermin des neuen Webauftritts um Wochen, aber als leidgeprüfter Waldhof-Supporter lässt man sich durch solche Petitessen nicht aus der Ruhe bringen. Außerdem gab es in der Zwischenzeit durchaus wichtigere Fragen zu klären. Nun aber ist die Webseite online, und ich habe mich mal an eine Untersuchung gewagt.

Beim Besuch der Webseite des SVW gilt es zunächst, die in blau gehaltene Vorschaltseite wegzuklicken, bevor man den eigentlichen Inhalt erreicht. Dort verrichtet im Hintergrund das CMS Joomla seinen Dienst, und das sieht man auch, denn Layout und Design erinnern sehr an altbackenes Standard-CMS-Design. Immerhin ist das ein Fortschritt gegenüber der ehemaligen Flash-basierten Seite. Ein Blick auf den Quelltext offenbart, dass hier offenbar ein Standardtemplate ohne allzu große Sachkenntnis mittels Layout-Tabellen und dergleichen angepasst wurde. Auffällig ist auch ein per JavaScript durchscrollender Shopbereich links unten. Valides XHTML, wie in der Dokumenttypdefinition versprochen, liefert die Seite (fast schon erwartungsgemäß) nicht, und auch bezüglich der Semantik liegt einiges im Argen: Korrekt ausgezeichnete Überschriften und andere sinnvolle Elemente sind Mangelware.

Die Navigation immerhin ist übersichtlich und über das Menü links auch ohne JavaScript gut zu bedienen, auf überflüssige Effekte wurde größtenteils verzichtet. Auch bei großer Schrift bleibt die Seite bis auf die rechte Spalte les- und benutzbar, allerdings macht dies aufgrund der festen Breite des Layouts nicht sonderlich viel Spaß. Die wichtigsten Bilder sind mit <alt>-Attributen versehen.

Alles in allem hätte es schlimmer kommen können. Die neue Webseite des SVW ist zwar nicht unbedingt eine Augenweide, aber funktionell und übersichtlich. Der Code hätte durchaus sauberer, semantischer und moderner sein können - er entspricht, sozusagen, dem Liganiveau. Andererseits hätte sich die Seite in der Webkrauts-Abschlusstabelle durchaus einen Mittelfeldplatz erkämpfen können. Einzig nervig ist die Art und Weise, wie der Fan-Shop integriert ist, zumal er direkt unter dem Menüpunkt "Fans" verlinkt ist. Echte Fans trösten sich aber sowieso auf einer der vielen Fansites, aus denen ich exemplarisch Waldhof Online und WikiWaldhof hervorheben möchte.

Waking Life

Gestern Abend kurzfristig für diesen Film entschieden und also im Capitol gewesen. Außergewöhnlich an "Waking Life" ist unbestreitbar die technische Umsetzung: Die Szenen wurden erst mit Digitalkameras gefilmt und dann auf Macs verfremdet, so dass die Bilder zwar wie von Hand gezeichnet scheinen, aber vor allem in den Details sehr realistisch bleiben. Das Ganze sieht aus wie mit Photoshop-Kunstfiltern bearbeitet. Mehr zur Technik der Animation bei Wired.

Waking LifeDass Regisseur Linklater sich für dieses Verfahren entschieden hat, ist aufgrund der Themen des Films nur konsequent. Zwischen Wachträumen an der Grenze zwischen Realität und Traum, Leben und Tod, wird die menschliche Existenz verhandelt. Sequenzen philosophischer Mono- bzw. Dialoge, die übrigens von unterschiedlichen Künstlern nachbearbeitet wurden und so - mal impressionistisch, mal von Hopper oder von Pop-Art inspiriert - unterschiedliche Stimmungen transportieren, fügen sich zu einem Diskurs, der dem Zuschauer einiges abverlangt. Als Folge dieses massiven Inputs und der Bilderflut gibt es bald keinen festen Boden mehr, alles schwankt und ist in Bewegung.

Wenn man aus dem Film rauskommt, ist man vielleicht nicht schlauer als vorher, aber erstmal überwältigt von den Denkansätzen und Eindrücken, mit denen mit gerade überhäuft worden ist.

"Waking Life" vollständig lesen