Waking Life
Gestern Abend kurzfristig für diesen Film entschieden und also im Capitol gewesen. Außergewöhnlich an "Waking Life" ist unbestreitbar die technische Umsetzung: Die Szenen wurden erst mit Digitalkameras gefilmt und dann auf Macs verfremdet, so dass die Bilder zwar wie von Hand gezeichnet scheinen, aber vor allem in den Details sehr realistisch bleiben. Das Ganze sieht aus wie mit Photoshop-Kunstfiltern bearbeitet. Mehr zur Technik der Animation bei Wired.
Dass Regisseur Linklater sich für dieses Verfahren entschieden hat, ist aufgrund der Themen des Films nur konsequent. Zwischen Wachträumen an der Grenze zwischen Realität und Traum, Leben und Tod, wird die menschliche Existenz verhandelt. Sequenzen philosophischer Mono- bzw. Dialoge, die übrigens von unterschiedlichen Künstlern nachbearbeitet wurden und so - mal impressionistisch, mal von Hopper oder von Pop-Art inspiriert - unterschiedliche Stimmungen transportieren, fügen sich zu einem Diskurs, der dem Zuschauer einiges abverlangt. Als Folge dieses massiven Inputs und der Bilderflut gibt es bald keinen festen Boden mehr, alles schwankt und ist in Bewegung.
Wenn man aus dem Film rauskommt, ist man vielleicht nicht schlauer als vorher, aber erstmal überwältigt von den Denkansätzen und Eindrücken, mit denen mit gerade überhäuft worden ist.
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