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Endlich wieder Fußball (Ausgabe 2012/13)

Logo der Regionalliga SüdwestEs ist gar nicht so einfach, unbeschwert über die erste Saison der neuen Regionalliga Südwest zu schreiben, die der Waldhof heute Abend gegen Koblenz eröffnet. Zu viel Negatives mussten die Mannheimer in den vergangenen Jahren ertragen. Außerdem haben die letzten "Ligareformen" die Durchlässigkeit nach oben in die Dritte Liga eher eingeschränkt.

Von den 19 Mannschaften, die 2012/13 antreten, dürfen immerhin die ersten beiden eine Aufstiegsrunde gegen die besten Teams der übrigen vier Regionalligen bestreiten. Vier Mannschaften steigen sicher ab, bis zu sechs, abhängig vom Verlauf der Aufstiegsrunde. Sechs Zweite Teams von Erst- und Zweit-Bundesligisten werden den Zuschauerschnitt nach unten drücken, aber auch Alzenau, Idar-Oberstein oder Eschborn dürften nicht gerade für Besucherrekorde sorgen.

Andererseits spielen mit Hessen Kassel, dem FC 08 Homburg, Wormatia Worms und - nun ja - der TuS Koblenz auch einige ehemalige Erst- und Zweit-Bundesligisten mit, bei deren klangvollen Namen man sich zumindest an mehr oder weniger spannende Duelle in besseren Zeiten erinnern kann.

Beim Waldhof wurde ein einstelliger Tabellenplatz als Saisonziel ausgegeben, was ich für eine nüchterne und realistische Einschätzung halte. Je kleiner die Zahl, desto besser; vielleicht kehrt dann auch wieder etwas mehr Euphorie ein. Meine Hoffnung ist mittelfristig mal wieder der Waldhof-Nachwuchs, diesmal sogar einigermaßen berechtigt, wurden doch Spieler der letztjährigen Bundesliga-A-Jugend-Mannschaft, die nur sehr unglücklich wieder abgestiegen ist, ins Regionalliga-Team übernommen. Und die B-Jugend startet in einer Woche in ihre Bundesliga-Saison.

Ich persönlich bin gespannt, wie sich die Waldhof-Buwe heute Abend präsentieren, meine Erwartungen sind aber nicht übersteigert hoch. Wenn sie schönen Fußball und eine gute Saison spielen, ohne etwas mit dem Abstieg zu tun zu haben, ohne ständige Querelen im Verein, und mit weiterhin so überragenden Fans auf der Otto-Siffling-Tribüne, dann bin ich schon zufrieden.

Aber nächste Saison dann Aufstieg, ok? ;-)

Waldhof Mannheim vor der Oberliga-Saison 2010/11

Am morgigen Donnerstag, dem 22. Juli, steht das erste Saisonspiel für den traditionsreichen SV Waldhof Mannheim 07 an. In der ersten Runde des BFV-Pokals tritt die Mannschaft um 19 Uhr beim SV Rohrbach an. Nach den lange andauernden Querelen, nach dem Lizenzentzug für die Regionalliga, nach Trainerentlassung und Neubesetzung des Postens, nach Abwendung der Insolvenz und nach dem Aufbau eines fast komplett neuen Kaders ist dies ein erster Schritt in Richtung Normalität.

Seit den glanzvollen Bundesliga-Jahren sieht "Normalität" in meinem Verein allerdings durchaus anders aus als anderswo; nennen wir es also "relative Normalität". Wie so häufig in den vergangenen Jahren müssen sich die Fans an viele neue Spieler gewöhnen. Mit Fazlija und Waldecker in der Defensive und Myftari im Mittelfeld sind immerhin einige bekannte Gesichter an den Alsenweg zurückgekehrt. Auch aus der zweiten Mannschaft und der sehr erfolgreichen U19 wurden junge Talente in die Mannschaft geholt. Trainer in der aktuellen Saison ist mit Reiner Hollich ein echtes Waldhof-Urgestein.

Die überfällige Neuausrichtung des Vereins wird auch in anderen Bereichen deutlich. Die Webseite wurde vorsichtig überarbeitet. Und die immer noch zahlreichen und engagierten Fans bringen sich konstruktiv in die Vereinsarbeit ein, allen voran der Fan-Dachverband ProWaldhof. Das verdeutlichen Aktionen wie der Flashmob am Wasserturm oder die überall in der Stadt aufgehängten Transparente.

Bei einem Besuch im Rathaus und beim Stammtisch-Gespräch mit dem Mannheimer OB Kurz wurde gestern konstruktiv über die Zukunft des SVW diskutiert. Von Seiten der Stadt wurde Unterstützung bezüglich der Sponsorensuche und der Fanproblematik signalisiert. SVW-Geschäftsführer Laib kam der Forderung nach mehr Transparenz nach und legte einige Zahlen offen, die bedingt optimistisch stimmen. In Kürze soll sogar ein Trikotsponsor für die neue Saison vorgestellt werden. In der vergangenen Rückrunde musste die Brust der Spieler leer bleiben. Allerdings fehlen immer noch 200.000 Euro zur Deckung des Oberliga-Etats.

Nach wie vor steht also die Finanzierung des Vereins auf tönernen Füßen. Wenn alles gut läuft, ist die Mannschaft sportlich erfolgreich, und der Etat kann gestemmt werden. An den umgekehrten Fall möchte ich lieber gar nicht denken ;-) Vielmehr freue ich mich, dass es nun, gerade mal elf Tage nach dem WM-Endspiel, wieder losgeht. Und wie zu Beginn einer jeden Saison bin ich guter Dinge, dass diesmal alles besser wird. Ich hoffe bloß, dass ich zur Winterpause nicht wieder grandios enttäuscht werde. Waldhof-Fans haben Geduld, sehr viel Geduld. Aber unendlich ist auch diese nicht ...