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30 Jahre Waldhof Mannheim

Am 21. Mai 1983, also heute vor genau 30 Jahren, nahm mich mein Vater zum ersten Mal1 mit an den Alsenweg, ins Stadion des SV Waldhof Mannheim, der damals auf dem Weg in die Bundesliga gegen den VfL Osnabrück spielte - und 3:0 gewann. Mir ist noch die Schlitzohrigkeit des "kleinen" Fritz Walter im Gedächtnis, der dem Osnabrücker Schlussmann einmal den Ball aus den Fingern spitzelte und ins leere Tor schob. Der Treffer wurde allerdings nicht gegeben ;-)

Der Kader des SV Waldhof Mannheim im Jahr 1982

Unter dem umstrittenen Trainer Klaus Schlappner schafften die Waldhof-Buben, von denen viele aus der eigenen Jugend kamen, das Wunder Waldhof. Es folgten sieben Jahre Zugehörigkeit zur Bundesliga und beinahe ein europäischer Auftritt nach einem 6. Platz 1984/85.

Am 5. Mai 1990, damals wieder am Alsenweg nach langjährigem Gastspiel in Ludwigshafen, besiegelte ein 0:1 gegen Fortuna Düsseldorf den Abstieg. Torschütze war ausgerechnet Bernd Klotz, der zu Beginn der Vorsaison vom Waldhof zur Fortuna gewechselt war. Ich erinnere mich noch, wie nach dem Spiel die Düsseldorfer Fans an mir vorbei Richtung Hauptbahnhof rannten; wenige Minuten später verfolgt von einem wütenden Mannheimer Mob. Es ging wieder zurück in Liga 2.

Auch in den nächsten zwanzig Jahren ließ mich der Verein nicht mehr los. Zunächst immer wieder vor der Rückkehr ins Oberhaus, später dann häufig am Rande des finanziellen Ruins, ging es hinab in die dritte, vierte und als Tiefpunkt sogar in die Oberliga Baden-Württemberg, die fünfte Liga. Und trotz aller Rückschläge bin ich immer wieder hin. Und hoffe darauf, dass wieder bessere Zeiten kommen, ein zweites "Wunder Waldhof". Wobei ich manchmal gar nicht weiß, ob "mein" Verein überhaupt etwas verloren hätte in diesem Kommerz-Zirkus, der sich heute Bundesliga nennt ;-)

Update: Vielleicht ist der auf dem Foto abgebildete Kader für den einen oder anderen interessant? Bitte sehr:

Hintere Reihe (von links): Masseur Roland Vogel, Wolfgang Böhni, Ulf Quaisser, Fritz Walter, Karl-Heinz Bührer, Zeugwart Herbert Korbus Mitte: Trainer Klaus Schlappner, Präsidiumsmitglied Richard Wirth, Günter Sebert, Jürgen Makan, Oskar Bauer, Roland Dickgießer, Stefan Knapp, Paul Linz, Pandelis Tsionanis, Betreuer Egon Lang, Co-Trainer Klaus Sinn Vorne: Dieter Schlindwein, Hans Hein, Volker Kispert, Uwe Zimmermann, Walter Pradt, Alfred Schön, Dimitrios Tsionanis, Jürgen Fischer

1 Zumindest ist dieses Spiel das erste, an das ich mich erinnern kann.

Der überfällige Newsletter-Rant

In meinem Blogpost Die Rückkehr der Newsletter schrieb ich über das neuerdings wiedererwachte Interesse an Newslettern: Ich möchte diese Beobachtung gar nicht positiv oder negativ bewerten. Das hat sich mittlerweile geändert.

Ich bin ja in vielen so genannten Sozialen Netzwerken angemeldet, teste gerne neue Dienste und Apps, bei denen ich mich dann jeweils registrieren muss. Soweit kein Problem, wenn mir ein Service gefällt, nutze ich ihn auch. In letzter Zeit kommen aber immer mehr dieser Anbieter auf die teilweise höchst absurde Idee, sämtliche Neuigkeiten, Aktualisierungen und Inhalte auch per Newsletter an mich senden zu wollen. Ungefragt versteht sich.

Das bislang bescheuertste Beispiel lieferte gestern Digg in einer E-Mail mit dem Betreff "The Great Gig In The Sky":

We're happy to introduce The Daily Digg, today's top stories delivered to your inbox.

Let us know what you think, and feel free to unsubscribe at any time. We’ll lie awake every night wondering why, but sure, go ahead and do it.

Ihr wundert euch allen Ernstes, warum ich sofort auf unsubscribe geklickt habe? Vielleicht, weil ihr mir täglich, also jeden verdammten Tag, eine E-Mail schicken wollt mit den "Top Stories" des Tages, also mit Content, den ich auf der Digg-Webseite finde, den ich mir per RSS-Feed pullen kann, wenn ich das möchte, oder auch per App aufs Smartphone oder auf eine von zig anderen Arten? Betonung übrigens auf: pullen.

Wie kommt ihr auf die Idee, euren ganzen Content plötzlich zu mir zu pushen, meine Inbox damit zuzumüllen? Und warum kommen jetzt plötzlich alle auf einmal auf diese Idee? Haben wir nicht diese ganze Pull-Technologie genau dafür erfunden, dass wir uns Inhalte genau dann, und nur dann, besorgen können, wenn wir das wollen? Geht euch wegen der Schließung von Google Reader der Arsch auf Grundeis, oder verdienen sich irgendwelche Social Media Consultants mit dieser Newsletter-Idee gerade eine goldene Nase?

Das einzige, was ich euch zugutehalten kann, ist der One-Click-Unsubscribe-Link im Footer eurer Newsletter. Wenn ihr den nicht habt, sondern ich mich erst noch umständlich anmelden und durch Formulare klicken muss, dann werde ich ernsthaft böse.

Serendipity 1.7 veröffentlicht

Wie Garvin im offiziellen Serendipity-Blog verkündet hat, gilt Version 1.7 der Blog-Software seit gestern offiziell veröffentlicht. Serendipity treibt dieses Blog schon seit Jahren an, und ich entwickle hin und wieder am Core und vor allem an Plugins für S9y mit.

Version 1.7 ist ein Release, der vor allem Bugfixes enthält und für noch mehr Stabilität und Kompatibilität mit PHP 5.3/5.4 sorgt - und außerdem nur noch mit PHP-Versionen >= 5.2 funktioniert. Damit sind zwar immer noch nicht alle PHP4-Altlasten entsorgt, aber zumindest müssen diese bei der Weiterentwicklung nicht mehr berücksichtigt werden. Die Entwickler-Community kann sich nun voll auf die Version 2.0 konzentrieren.

In der 20. Folge des Serendipity-Podcasts "S9y InfoCamp" sprechen Robert und Matthias mit Lead-Developer über alles Wissenwerte, das den neuen Release betrifft, und beleuchten auch die geplante Weiterentwicklung näher. Reinhören lohnt sich also.