SV Waldhof Mannheim - SV Bonlanden 0:1
4.100 Zuschauer sind in der Oberliga eine ganze Menge. Und wen wundert es, dass beim zweiten Tabellenplatz und herrlichem Fußballwetter so viele kamen und das Spiel erst 45 Minuten zu spät angepfiffen werden konnte. Die Stimmung war also gut im Carl-Benz-Stadion; neu ist in dieser Saison, dass die Fans nicht mehr im H-Block, sondern direkt hinter dem Tor stehen. Rechts und links sind zwei Lautsprecher postiert, mit deren Hilfe die Fans sich selbst immer wieder pushen. Das hebt natürlich die Stimmung, kann aber schon mal nerven oder ein bisschen peinlich werden.
Den Fans kann man aber mit Sicherheit keinen Vorwurf machen, denn sie standen bis zum Schluss hinter der Mannschaft. Die Geduld wurde allerdings auf eine sehr harte Probe gestellt, denn Bonlanden war der starke Gegner, vor dem im Vorfeld des Spiels gewarnt wurde. Die Abwehr der Schwaben stand sicher und routiniert, und auch die Offensivabteilung legte zu Beginn gut los. Dennoch waren die Chancen in der ersten Halbzeit auf der anderen Seite zu finden, nachdem sich die Waldhof-Buben etwas gefangen hatten. Doch Atik und Rubio-Sanchez vergaben frei vor dem Tor oder fanden in dem glänzenden Gästetorwart ihren Meister.
Doch schon in der ersten Hälfte war auffällig, dass im Spiel der Waldhöfer viel zu wenig Bewegung war und die Zweikämpfe vor allem im Mittelfeld kaum gesucht und ansonsten verloren wurden. Allein die Abwehr um David Szabo stand ziemlich sicher. Sobald die Mannheimer über die Mittellinie kam, schien es teilweise, als hätte die Mannschaft noch nie zusammen auf dem Feld gestanden. Die Laufwege stimmten nicht, Egger auf der linken Seite war nach vorne überfordert, und ein ums andere Mal erkannte der Linienrichter auf Abseits - vielleicht nicht immer zu Recht, aber hier waren ganz eindeutig Unterschiede zwischen den jungen Waldhof-Spielern und den erfahrenen Schwaben auszumachen.
Nachdem mehrere Großchancen vor der Pause nicht genutzt wurden, kam es, wie es befürchtet werden musste: die Abschlussschwäche rächte sich prompt. Aus dem Gewühl heraus, die Situation schien schon geklärt, flog ein hoher Ball aus 20 Metern auf das Tor von Ferhatovic zu, der viel zu weit vor der Grundlinie stand. Zwar konnte er den Ball noch mit der Faust berühren, lenkte ihn aber unglücklich an die Unterseite der Latte und damit ins eigene Tor. Danach zog sich Bonlanden natürlich in die eigene Hälfte zurück und lauerte höchstens noch auf Konter. Mannheim war aber im Mittelfeld einfach zu schwach, um gegen die aggressiv verteidigenden Schwaben durchzukommen. Da brachten auch die Einwechslungen von Maurizio Gaudino und Ken Asaeda nichts mehr. Trainer Viktor Olscha muss sich da schon fragen lassen, wieso er bei einem Rückstand zwei Abwehrspieler austauscht und mit Gaudino einen eher langsamen Spieler brachte, der dem Spiel nach vorne kaum Impulse geben konnte.
Obwohl Nöttingen gestern nur 1:1 in Sandhausen gespielt hat, beträgt der Rückstand auf Platz 1 nun schon vier Punkte. Die Saison ist zwar noch lang, aber wenn der Waldhof weiter so spielt wie heute, dann wird es nichts mit dem ersehnten Aufstieg!
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