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Comic-Empfehlung: The Massive

Gleich vorweg: Ich bin wirklich kein Comic-Experte, kein Stammkunde von Comic-Läden à la The Big Bang Theory, weder ernsthafter Sammler von exotischen noch Mainstream-Comics. Aber seit ich als sechs(?)jähriger Pimpf eine Kiste mit alten Comicheften (Micky Maus, Yps, Clever & Smart usw.) von einem Nachbarsjungen geerbt habe, lese ich Comics.

Allerdings konnte ich mich nie wirklich für die klassichen Superhelden, egal ob aus dem Marvel- oder dem DC-Universum, begeistern. Keine Ahnung, warum. Rückblickend finde ich das aber gar nicht so schlimm. Dann doch lieber MAD oder Graphic Novels ;-)

Wie gesagt, ich kenne mich nicht wirklich aus, ich kannte bis vor kurzem auch Brian Wood nicht. Das hat sich nun nachhaltig geändert. Brian Wood ist ein US-amerikanischer Comic-Autor, -zeichner und Grafikdesigner. Zu seinen bekannteren Werken zählt neben den Miniserien Demo und Local die Serie DMZ:

Die Serie behandelt Themen wie Machtmissbrauch, Kriegsverbrechen, Manipulation der öffentlichen Meinung durch einseitige Berichterstattung in den Medien, die Machenschaften von Kriegsgewinnlern und das Leid der Zivilbevölkerung in Kriegsgebieten in ihrem Versuch, ein halbwegs normales Leben zu führen.

The Massive

Kein klassischer Superhelden-, sondern ziemlich harter Stoff also. Das trifft auch die neueste Serie aus Woods Feder zu: "The Massive". "The Massive" spielt in einer postapokalytischen Welt, die nach Kriegen, Umwelt- und anderen Katastrophen, nach dem so genannten Crash kurz vor dem Kollaps steht. Callum Israel ist Umweltaktivist und Kapitän der Kapital, dem einzig verbliebenen Schiff der Umweltschutzorganisation Ninth Wave.

Callum und seine Crew schippern auf der Suche nach einem anderen, größeren Schiff, der Massive, über die Weltmeere und müssen sich mit Piraten, Rebellen und anderen unangenehmen Gestalten auseinandersetzen. In Rückblicken erfährt der Leser immer wieder etwas über die äußerst unterschiedlichen Biographien der wichtigsten Charaktere - und darüber, wie es zum Crash kam.

In a post-war, post-crash, post-disaster, post-everything world, the environmental-action trawler Kapital scours the earth’s oceans for its mysteriously missing sistership, The Massive. Captain Callum Israel, a man who has dedicated his life to the ocean, now must ask himself—as our planet dies—what it means to be an environmentalist after the world’s ended. Callum and his crew will come up against pirates, rebels, murderers, and thieves as they struggle to remain noble toward their cause. Can you save a planet that's already doomed?

Die Story entwickelt sich von der ersten Seite an packend und plausibel. Die gesellschaftlichen, geopolitischen und sonstigen globalen Folgen des Crash - überschwemmte Städte, anderswo Wasserknappheit, neo-tribalistische Walfänger-Clans, von Kriminellen regierte Bohrinsel-Städte - erzeugen eine beklemmende Atmosphäre, in der die Ninth Wave-Crew versucht, sich durchzuschlagen, ohne ihre Ideale zu verraten.

Lange bleibt ungewiss, ob die Aktivisten es schaffen, ihr zweites Schiff zu finden, und wohin ihre Reise sie überhaupt führt auf einer Welt, die immer tiefer in den Abgrund schlittert. Und auch die Hintergründe und Absichten der Protagonisten sind nicht immer so klar, wie sie zu sein scheinen. Doch irgendwann kommt es zu einer unerwarteten Wendung. Mehr wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten!

Die Zeichnungen und Kolorierungen stammen von unterschiedlichen Künstlern. Diese Unterschiede fallen beim Lesen auf, gerade was Details der einzelnen Personen angeht, und irritieren zunächst. Ich habe aber festgestellt, dass mich die kleinen Abweichungen auf Dauer weniger gestört als vielmehr befreit haben. Befreit davon, mich zu sehr auf das Äußere der Charaktere zu fixieren; stattdessen erhalten ihre Handlungen und Gedanken mehr Gewicht. Und regen selbst zum Nachdenken an.

Alles in allem kann ich euch "The Massive" nur wärmstens ans Herz legen. Sowohl künstlerisch als auch vom Storytelling her hat mich Brian Woods Comic sehr überzeugt. Und, am allerwichtigsten: Das Lesen hat Spaß gemacht!

Digital ist besser?

"The Massive" war der erste "klassische" Comic, den ich digital auf dem Tablet gelesen habe. Das hat für mich sehr gut funktioniert. Außerdem habe ich so die jeweils neueste Folge direkt herunterladen können - wie hätte das wohl analog funktioniert hier in Deutschland?

Vor ein paar Tagen ist die 30. und damit letzte Folge von "The Massive" erschienen. Als Teaser hat der Publisher von "The Massive", Dark Horse Comics, zwei Motion Comics produzieren lassen, die euch einen ersten Eindruck von der Serie vermitteln.

Zu guter Letzt noch ein dickes Danke an den Digitalen Flaneur, der mir "The Massive" empfohlen hat. Bei ihm im Blog gibt's immer wieder leckere Comic-Empfehlungen, also schaut dort mal rein!

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