Sperrobjekt Weblog

Für mich war es die erste Teilnahme an einem Event dieser Art. Reichlich untrainiert, viel zu früh und bei eisigen Temperaturen um den Gefrierpunkt machte ich mich um kurz nach 9 Uhr auf meinem Gravelbike auf den 70 km langen Weg. Schon nach wenigen Minuten spürte ich meine Finger nicht mehr (note to self: wärmere Handschuhe kaufen), die Zehen trotz zwei Paar Socken bald auch nicht mehr. Aber die langsam höher wandernde Sonne machte ein bisschen Hoffnung.

Zweimal fuhr ich blind dem Vordermann hinterher, der leider vom eigentlich gut ausgeschilderten Weg abgekommen war, und musste den Track auf dem Handy nachvollziehen. Zum Glück fanden wir schnell zurück und erreichten den ersten Checkpoint, wo es ein Stück Kuchen und etwas zu trinken gab. Dann weiter um die Startbahn West herum, weniger Bäume, mehr Sonne, das Bike rollte. Und plötzlich war auch schon Checkpoint 2 erreicht. Hier musste ich mich entscheiden: direkt zurück zum Ziel, oder noch eine 22 km-Runde draufpacken? Ich fühlte mich gut, also los in Richtung Dreieich.

Dort erlitt ich aber einen Einbruch, ich hatte einfach kaum noch Power, verfuhr mich kurz, die Beschilderung war hier nicht mehr so gut, und es war viel weniger los als auf der kürzeren Strecke. Zum Glück hatte ich noch Müsliriegel und rollte nach einer Weile am letzten Checkpoint ein. Dort konnte ich noch einmal mit heißer Gemüsebrühe, Kuchen und Obst auftanken, bevor ich mich auf die letzten 11 km begab. Hier fand ich glücklicherweise eine Gruppe, die mein Tempo fuhr und an die ich mich dranhängen konnte.

Im Ziel gab es zur Belohnung eine Bockwurst und ein Bier, dann kärcherte ich noch mein Bike ab, und im Slalom zwischen jeder Menge Eintrachfans ging es zurück zur S-Bahn und nach Hause. Hab lange nicht mehr so gut geschlafen